Mykonos-Attentat ist immer noch keine Vergangenheit, sondern Teil der
Gegenwart
Heute jährt sich zum 31. Mal die Ermordung von Dr. Sadegh Sharafkandi, der damalige Generalsekretär der Demokratischen Partei Kurdistan Iran, Fatah Abdoli – der Europavertreter der Partei und Homayoun Ardalan – der Deutschlandvertreter sowie der Parteifreund Nouri Dehkordi.
Das Mykonos-Attentat ist kein Einzelfall, sondern Teil eines staatlich geförderten Terrorismus durch das iranische Regime. Der Terrorismus ist seit der Gründung der Islamischen Republik Iran eines ihrer wichtigsten Instrumente der Staatspolitik. In den letzten vier Jahrzehnten sind unzählige Dissidenten und Oppositionelle dem staatlich geförderten Terrorismus des iranischen Regimes zum Opfer gefallen, sowohl innerhalb als auch außerhalb der iranischen Grenzen.
Unter diesen brutalen Taten ist die Ermordung von Dr. Sadegh Sharafkandi und seinen Begleitern in Berlin im Jahr 1992 einer der wenigen Fälle, in denen die Täter für ihre Tat verurteilt wurden.
Die deutsche Justiz hat ihr Engagement für die Gerechtigkeit unter Beweis gestellt, indem sie die Täter für den Terroranschlag in Berlin zur Rechenschaft gezogen hat, und sie hat zu Recht die oberste Führung der Islamischen Republik Iran, das Korps der Islamischen Revolutionsgarden und den Geheimdienst des Regimes für diese abscheuliche Tat verantwortlich gemacht. Dieser Fall liefert überzeugende und unbestreitbare Beweise dafür, dass die Islamische Republik Iran aktiv an der Durchführung von Terrorakten beteiligt ist und gleichzeitig den Terrorismus innerhalb und außerhalb ihrer Grenzen fördert.
Die unerschütterliche Entschlossenheit und das beharrliche Engagement der deutschen Justiz für die Aufrechterhaltung der Grundsätze der Gerechtigkeit im Fall der Ermordung von Dr. Sadegh Sharafkandi sollten der internationalen Gemeinschaft als inspirierendes Beispiel dienen.
Tatsache war und ist, dass brutale Angriffe und Terroranschläge gegen kurdische Politiker und die Bevölkerung weitergehen. Diese Angriffe sind ein weiterer trauriger Höhepunkt der fortgesetzten Angriffe und Terroranschläge, denen die Demokratische Partei Kurdistan Iran und die Befreiungsbewegung in Ostkurdistan in den letzten Jahren ausgesetzt waren Bombenanschläge auf unser politisches Büro im Jahr 2016, die Ermordung mehrerer unserer Kader und Peschmerga in den letzten sechs Jahren, Raketen- und Drohnenangriffe auf unsere Stützpunkte im Sommer 2018 und erneut im Herbst 2022 sowie die Ermordung und Hinrichtung mehrerer Parteimitglieder in Kurdistan sind nur einige Beispiele für die schrecklichen Verbrechen und Terrorakte des Regimes der Islamischen Republik gegen die Demokratische Partei Kurdistan Iran.
Währenddessen hat sich jedoch auch eine andere Seite der antikurdischen Politik des iranischen Regimes verstärkt fortgesetzt, indem das Regime immer wieder damit gedroht, iranische kurdische Flüchtlingslager in der Region Kurdistan-Irak anzugreifen. Diese Drohungen wurden sowohl über politische als auch über militärische Kanäle übermittelt. Glaubwürdigen Berichten zufolge bereitet das Regime einen weiteren Angriff auf kurdische politische Flüchtlinge in der Autonomen Region Kurdistan-Irak (KRG) vor. Dieser bevorstehende Angriff erfordert sofortige Aufmerksamkeit.
Es soll nicht außer Acht gelassen werden, dass die Iranische Revolutionsgarde Teil dieses staatlichen Terrorapparats zur Verfolgung der Opposition und Verbreitung der fundamentalistischen Ideologie im Ausland ist. Die Revolutionsgarde ist für den Aufbau der nach der EU-Terrorliste als terroristische Vereinigung eingestufte Hisbollah im Libanon verantwortlich und unterstützt diese militärisch und finanziell. Daher ist die Einstufung der Iranischen Revolutionsgarde zwingend erforderlich, um die staatlich geförderten terroristischen Aktivitäten der Islamischen Republik Iran innerhalb der Europäischen Union zu unterbinden und die Führung des Regimes zu schwächen.
Im Namen der Opfer des Attentates Dr. Sadegh Sharafkandi, Fattah Abdoli, Homayoun Ardalan und Nouri Dehkordi, fordern wir EU und Bundesregierung auf, die Morde zu verurteilen, die Verbindung zur Islamischen Republik Iran anzuerkennen und die Listung der Iranischen Revolutionsgarde zu bewirken.
Demokratische Partei Kurdistan Iran (PDKI)
Deutsche Sektion
17.09.2023
